Donnerstag, 17. Juli 2014

Zurück nach Cuxhaven

Es wird Abend an der Elbeeinfahrt
Hochwasser ist erst gegen 16 Uhr. Früher brauchen wir nicht los. Das heisst andersherum, dass wir noch genug Zeiht haben, noch einmal ins Inseldorf zu radeln und baden zu gehen. Nachdem die Radfahrt geschafft ist (letztes Jahr war Papa noch unsicher ob er es schafft, jetzt wird nicht mal mehr gefragt) erklimmen wir noch den Leuchtturm und genießen die herrliche Aussicht. Danach noch schnell was Essen und ab zum Strand.
Das Wasser hier ist total schön. Dadurch dass die Inseln steil zur Meerseite abfallen, kommt man recht schnell ins tiefere Wasser, auch bei Ebbe. Mich nervt das ja ein wenig, dass das Wasser an der Nordsee andauernd weg ist. Da bucht man Urlaub am Meer und guckt auf Sandwüste, weil das Meer meint erst in der Nacht zurückkommen zu müssen.
Zurück am Schiff wird abgelegt und losgefahren. Wind kommt tendenziell aus der Richtung, in die wir wollen. Zudem wird bald der Strom gegen uns setzen. Mir ist keine andere Variante eingefallen – man könnte höchstens draussen warten, bis der Strom kippt. Aber das bringt ja auch nichts. Eigentlich kann man auf der Nordsee, wenn man das Wattenmeer mit Hochwasser verlässt, mit Strom nur nach Westen fahren. Ja oder noch einmal zurück nach Helgoland. Ja vermutlich muss man genau andersrum fahren, erst nach Wangerooge und dann nach Helgoland.
Da ich meinen Seekarten für diese Gegend nicht so recht traue, beschließe ich, den Leuchttumr Roter Sand in sicherem Abstand zu passieren. Tolle Fotos gelingen leider nicht. Eigentlich kann man nicht mal seine schöne Form erkennen.
Ein schwimmendes Hotel fährt in den Sonnenuntergang
Am Scharhörner Riff drehen wir dann in die Elbe rein und der Wind steht gut für uns. Nur der Strom nicht. Der hält ordentlich gegen. Unter Vollzeug und mit Motorhilfe laufen wir ganz gut durchs Wasser, aber über Grund stellenweise nur 3,5 Knoten und manchmal noch weniger.
Die Sonne geht unter. Ein toller Anblick. Hell erleuchtete Hotels kommen und entgegengeschwommen. Das sieht auch toll aus. Auch wenn ich große Sorge vor der Nachtfahrt hatte, das macht richtig Spaß. Irgendwann ist es wirklich stockdüster. Ich freue mich, dass ich auf meinem kleinen Bildschirm gut erkenne, wo wir sind. Und ich sehe die Lichter der Bojen und Schiffe. Man kann alles sehr gut erkennen. Wolfgang (der Vorbesitzer des Schiffes) hatte mal wieder Recht: Um Dunkeln ist es viel besser: Da sieht man nämlich gut wo man hin muss. Bojen und Landmarken sind viel besser zu erkennen.
Wir kommen kurz nach 12 Mitternacht in Cuxhaven an. Nachdem die Segel eingeholt und die Fender angebracht sind funke ich die Brücke an. Die öffnet zwar nur zwischen 5 Uhr morgens und 11 Uhr abends, aber laut einem Ausdruck der City-Marina jenseits dessen eben auch auf Anfrage. Denkste – der unfreundliche Brückenwart sagt mir über Funk dass das wohl nicht ginge. Pff. Inzwischen ist es halb 2 Uhr.

Was tun?! Im Vorhafen kann man zwischen den Berufsschiffen nirgends richtig festmachen. Und an eins der Schiffe rangehen? Traue ich mich nicht ohne Abstimmung. Ich beschliesse rüber in den Seglerhafen zu gehen und dort an der Tankstelle festzumachen bis es 5 Uhr ist. Das geht gut. Um 5 Uhr setzen wir dann über in den richtigen Hafen und schlafen erstmal ordentlich aus.

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