Dienstag, 15. Juli 2014

Helgoland

Rundgang auf Helgoland
Helgoland ruft. Die Wetterbedingungen sind gut. Ich denke mir, hoffentlich ist nicht zu viel Restwelle vom Vortag draußen. Wird schon schiefgehen, denke ich mir. Inzwischen ist die Morgentide günstiger und wir müssen uns die Wecker stellen. Optimal wäre eigentlich 5 Uhr Abfahrt. Aber ein bisschen Schlaf muss dann doch sein. Ich beschließe, dass es auch noch genügt, wenn wir zwischen 6 und 7 losfahren. Aufstehen zwischen 5 und halb sechs. Ganz schön früh, wie ich beim Weckerklingeln merke.
Bis Scharhörn und zur Tonne 3 ist alles gut. Dann sind wir ungeschützt und gehen über die Elbe. Eine ungemütliche Welle setzt ein. Rasti wird ganz schön durch die Gegend geschaukelt. Am Anfang finde ich das noch witzig, aber irgendwann….irgendwann machts mir nicht mehr so richtig Spaß. Irgendwann ab der Reede.
Ich lasse Papa am Steuer, habe Angst, dass ihm unwohl wird. Eigentlich müsste ich mal ans Steuer, denn mir ist gar nicht wohl. Aber ich halte durch, rede kaum, konzentriere mich auf den Horizont und die einfallenden Wellen um fit zu bleiben. Aber Papa geht’s gut, er spürt nix und ist ein echter Seemann!
Gott sei Dank muss Papa mal und ich gehe ans Steuer. Allerdings habe ich ihm das mit über die Reling verboten. Ich erkläre ihm auch gerade, dass das mit der Toilette auch eine schlechte Idee ist und ihm ziemlich schnell schlecht werden wird (in Erinnerung an Simone…). Mein Vorschlag wäre ein geeignetes Gefäß, etwa ein Eimer.
Er will nicht hören. Nach einer gefühlten Minute sehe ich vom Steuer aus meinen Vater mit heruntergelassener Hose aus der Toilette stürzen, schnell nach hinten, zum Schwerpunkt des Schiffes, da wo die geringste Bewegung ist. Ich weiss was das bedeutet und habe die Hoffnung, dass er 1. erfolgreich war und 2. wieder fit wird. Kaum in der Plicht bestätigt er meine Vermutungen und ich beordere ihn ans Steuer. Das war knapp, meinte er.
Scheiss Rest-Welle. So schlimm ist die gar nicht. Und die 4 Windstärken heute sind auch nix. Alles nichts schlimmes – wie soll ich es so um die Welt schaffen?
Kurz vor Helgoland wird es unter uns auf einmal ganz schnell flach. Ich muss ja nicht erklären, was das für den Seegang heisst?! Zudem müssen wir gleich noch den Kurs ändern, sodass der Wind gefährlich von hinten kommt. Die See schaukelt uns ordentlich durch und ich habe echt Mühe, das Boot auf Kurs zu halten. Das Heck geht so steil auf und ab dass es sich selbst hier wie Achterbahn anfühlt. Mein Gott, wie soll das denn auf dem Ozean werden?!
Endlich im Helgoländer Vorhafen. Von jetzt auf gleich keine Welle mehr. Segel runter, Ehrenrunde im Hafen, im Päckchen anlegen, geschafft. Und jetzt setzt auch ordentlich Regen ein. Wir schlafen erstmal ne Runde, sind beide KO von der Fahrt und von dem frühen Aufstehen.

Was folgt ist eine Helgolandbesichtigung mit gemeinsamen Essen gehen. Echt schön. Morgen will ich Papa die Düne zeigen, und die Seehunde, kennt er ja noch nicht. Wenn das Wetter passt. Hätten wir eigentlich schon heute machen können, wenn es nicht geregnet hätte. Naja…

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen