Montag, 19. August 2013

Kopenhagen

Es war ja von Anfang an unklar, ob das mit Kopenhagen eine realistische Sache ist. Die Zeit kann knapp werden in einer Woche. Nervös macht mich insbesondere, dass es für den Rücktörn eigentlich nicht ohne großen Schlag geht und die Optionen extrem begrenzt sind: Moen-Hiddensee ist noch recht kurz, geht aber nicht bei Südost. Trelleborg – Hiddensee ist weit, geht nicht bei Süd. Ich plane mit 2 Tagen Reserve.
An diesem Morgen ist das Wetter komplett anders als noch einen Tag zuvor. Windstille. Wir laufen auch ganz früh aus und stellen uns zu für den Urlaub unchristlichen Zeiten einen Wecker. Wind gleich null und aus der falschen Richtung. Motor an. Und so tuckeln wir im Wesentlichen 50 Seemeilen. Erst an den Kreidefelsen von Moen vorbei, dann über das Meer, vorbei an einem Verkehrstrennungsgebiets-Kreisverkehr. Sonnenschein. Nur der Motor nervt. Da heut das Wetter besser ist, führt Papa eine Tradition ein: Kaffee und Mamas leckeren Kuchen. Auch wenn ich das Ding auf einmal verdrücken könnte, gibt’s immer nur ein Stück. Soll ja reichen bis zum Urlaubsende.
Nach gar nicht mal so langer Zeit und nach Studium der Karten komme ich zu einem Schluss: Wir knicken es uns, den Knick bis Kopenhagen zu fahren und legen lieber im Vorort Dragoer an. Von dort aus geht’s dann mit dem Bus in die Stadt.
Gesagt, getan: Wir sind recht früh und es ist noch eine ganze Weile Sonnenschein. Schnell in die Stadt. Wir erkunden die Stadt und laufen immer tiefer rein. Eigentlich wollten wir ja nur schnell was essen, aber das verschieben wir auf später. Erstmal müssen wir auch auf diesen Turm im Stadtzentrum klettern!
Danach dann finden wir zur Belohnung ein akzeptierbares Straßencafé. Sieht zwar auch etwas nach einer Tourifalle aus, aber egal, die Leute sind interessant. Und das Essen schmeckt. Uns gefällts und Papa hat längst schon beschlossen, hierher nochmal mit der Mama zu fahren. Alles richtig gemacht.


Nach einem kleinen Abendspaziergang in der blauen Stunde wird dann die Heimreise zum Schiff zur Odyssee. Unser Bus hält nämlich nicht an unserer Station. Es dauert eine Weile bis wir das kapieren, da die entsprechenden Hinweisschilder und die Anzeigetafeln sich widersprechen. Das Telefon verrät uns die nächste Busstation und wir laufen dort hin. Papa ist jetzt vollends überzeugt von einem Smartphone. Und ich glaube, dieser Tag war Papa’s Highlight.

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