Es war ja von
Anfang an unklar, ob das mit Kopenhagen eine realistische Sache ist. Die Zeit
kann knapp werden in einer Woche. Nervös macht mich insbesondere, dass es für
den Rücktörn eigentlich nicht ohne großen Schlag geht und die Optionen extrem
begrenzt sind: Moen-Hiddensee ist noch recht kurz, geht aber nicht bei Südost.
Trelleborg – Hiddensee ist weit, geht nicht bei Süd. Ich plane mit 2 Tagen
Reserve.
An diesem Morgen
ist das Wetter komplett anders als noch einen Tag zuvor. Windstille. Wir laufen
auch ganz früh aus und stellen uns zu für den Urlaub unchristlichen Zeiten
einen Wecker. Wind gleich null und aus der falschen Richtung. Motor an. Und so
tuckeln wir im Wesentlichen 50 Seemeilen. Erst an den Kreidefelsen von Moen
vorbei, dann über das Meer, vorbei an einem
Verkehrstrennungsgebiets-Kreisverkehr. Sonnenschein. Nur der Motor nervt. Da
heut das Wetter besser ist, führt Papa eine Tradition ein: Kaffee und Mamas
leckeren Kuchen. Auch wenn ich das Ding auf einmal verdrücken könnte, gibt’s
immer nur ein Stück. Soll ja reichen bis zum Urlaubsende.
Nach gar nicht
mal so langer Zeit und nach Studium der Karten komme ich zu einem Schluss: Wir
knicken es uns, den Knick bis Kopenhagen zu fahren und legen lieber im Vorort
Dragoer an. Von dort aus geht’s dann mit dem Bus in die Stadt.
Gesagt, getan:
Wir sind recht früh und es ist noch eine ganze Weile Sonnenschein. Schnell in die
Stadt. Wir erkunden die Stadt und laufen immer tiefer rein. Eigentlich wollten
wir ja nur schnell was essen, aber das verschieben wir auf später. Erstmal
müssen wir auch auf diesen Turm im Stadtzentrum klettern!
Danach dann
finden wir zur Belohnung ein akzeptierbares Straßencafé. Sieht zwar auch etwas
nach einer Tourifalle aus, aber egal, die Leute sind interessant. Und das Essen
schmeckt. Uns gefällts und Papa hat längst schon beschlossen, hierher nochmal
mit der Mama zu fahren. Alles richtig gemacht.
Nach einem
kleinen Abendspaziergang in der blauen Stunde wird dann die Heimreise zum
Schiff zur Odyssee. Unser Bus hält nämlich nicht an unserer Station. Es dauert
eine Weile bis wir das kapieren, da die entsprechenden Hinweisschilder und die
Anzeigetafeln sich widersprechen. Das Telefon verrät uns die nächste Busstation
und wir laufen dort hin. Papa ist jetzt vollends überzeugt von einem
Smartphone. Und ich glaube, dieser Tag war Papa’s Highlight.
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